Erste Bunte Höfe Zukunftswerkstatt mit 100 Ideen und praktischen Vorschlägen
Vor einigen Wochen setzte sich einen ganzen Tag lang ein Teil unserer Mitglieder und des Koordinationskreises unter Anleitung einer erfahrenen Moderatorin zusammen.
Die Ausgangsfrage dieser „Zukunftswerkstatt“ (in Anlehnung an das Modell von Robert Jungk) lautete:
„Wie müsste das Projekt Bunte Höfe aussehen, damit du in 12 Monaten sagst: besser hätte ich meine Zeit nicht verbringen können, als mit euch und diesem Projekt?“
Wir gingen in drei Schritten vor:
- die Phantasiereise (wertfreie Sammlung aller möglichen Wünsche, Hoffnungen, Visionen)
- erste Ideen zur Umsetzung solcher Wünsche
- Kleingruppenarbeit zur konkreten Ausgestaltung entsprechender Schwerpunkte
Beispiele für Wünsche auf dem ersten Arbeitstag auf den Pinnwänden:
- Soziale Projekte sind angestoßen und laufen gut (Erfahrungsräume für alle geschaffen)
- Umstieg auf Permakultur (Landwirtschaft als nachhaltigen Lebensraum gestalten)
- Förderverein für Bunte Höfe ist besprochen und entschieden
- Haben eine passende Rechtsform
- Austausch, Transparenz, Informationsfluss = Spitze
- Systematischer, regelmäßiger Einbezug der Mitglieder
- Das Bieterverfahren läuft gut
- B.H. sind erweitert um andere Höfe, auch Kooperation mit Kleingärten
- Mehr Vielfalt, breitere Produktpalette – auch Honig
- Verwendung von nachhaltigen Transportmitteln
- Mehr konventionelle Landwirte steigen um, weil Solawi ein besseres Leben bietet
Um eines vorweg zu nehmen: Wir überlegen eine Fortsetzung. Die Gespräche und die Notizen an den Stellwänden spiegelten eine so beeindruckende Palette von unterschiedlichen Wünschen und Ideen, dass alles noch besser gegliedert und vertieft werden muss. Wer wann wie was machen will und vor allem auch leisten kann, konnten wir ansatzweise, aber noch nicht umfassend klären.
Was wir bisher aufgebaut haben, ist bereits sehr gut, jedoch einiges ist für die weitere Zukunft noch nicht entschieden. Das betrifft insgesamt das ehrenamtliche, vielfältige Engagement. Wir wollen hier auch weitere Mitbürger einbeziehen, denen eine nachhaltige Lebensmittelproduktion und dafür der direkte Draht zwischen Landwirt und Verbraucher am Herzen liegt.
Im dritten Schritt, der Kleingruppenarbeit, wurden Schwerpunktthemen erarbeitet. Im Oberthema „Zufriedenes Arbeiten“ kristallisierten sich heraus: Erstens die Arbeitsgruppe Rechtsform, zweitens die Finanzgruppe zu unterstützen und drittens Verteilung der Arbeitslast. Beim Oberthema „Außenwirkung“ erkannte die Kleingruppe den Aufklärungsbedarf zu den Ideen der solidarischen Landwirtschaft. Zum Oberthema „Lebendige Gemeinschaft“ war die Kernerkenntnis, Informationen zu Bunte-Höfe-Aktivitäten intern besser zu verbreiten.
Als ein konkretes Ergebnis der Zukunftswerkstatt (Oberthema „Lebendige Gemeinschaft“) konnten alle anwesenden Ernteteiler auf der nachfolgenden Mitgliederversammlung erfahren. Denn in der Zeit nach der Zukunftswerkstatt begann eine Arbeitsgruppe, Informationen zum Bieterverfahren im Erfahrungsaustausch mit anderen Solawis zu sammeln und erste Schritte für ein alternatives Finanzierungsverfahren zu unternehmen. Darüber hinaus wurde eine Übersicht über Mitmachmöglichkeiten für alle Ernteteiler erarbeitet und verteilt.
Manchmal blickt man in die Zukunft und denkt: „Oh je, was kommt da auf mich zu!“. Hier war es umgekehrt: Endlich kommt ganz viel!
(Ralph)
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